Probieren geht über studieren und Fehler sind Freunde!

Geeignete Sozialformen und Methodenwechsel, sowie Unterrichtsformen und -verfahren ermöglichen einen systematischen Kompetenzerwerb.

Unser Schulalltag beginnt fließend, d.h., die Kinder können morgens ruhig ankommen, sich organisieren und mit ersten Arbeiten starten, lesen, ausgewählte Lernspiele ausprobieren oder sich im Morgenkreis treffen, um z.B. zu „philosophieren“ oder Nachdenkfragen zu erörtern.

So beginnt ein entspanntes Miteinander, das alle in die Lage versetzt, ausgeglichen, lern- und aufnahmebereit den kommenden Schultag zu beginnen.

Im täglichen, rhythmisierten Klassenunterricht, der mit einem festen Arbeitsblock in Klassenlehrerhand startet, wechseln sich gelenkte und überwiegend offene Angebote ab.

In der Freiarbeit oder Selbstlernzeit geht es dabei um die kindliche Selbstinitiative, die eigene Ausdauer und die sorgsame Kontrolle der individuellen Arbeit. Hier können z.B. eigene, interessengeleitete Vorträge gehalten oder Expertenwissen erarbeitet werden.

Der offene Unterricht ist gekennzeichnet durch die Mischung aus Instruktion und Eigeninitiativität. Die Lehrkraft nimmt hier zunehmend die Rolle des Lerncoach ein.

Um den SchülerInnen das selbstständige Arbeiten zu ermöglichen, braucht es Ordnung und Übersicht. Daher sind z.B. die zu erarbeitenden Kompetenzen ständig visuell präsent und nachvollziehbar, die Angebote zur Freiarbeit werden klar und strukturiert präsentiert und kommuniziert.

Wir legen viel Wert darauf, dass z.B. benutzte Materialien wieder vollständig und gut sichtbar zurückgeräumt werden und so eine vorbereitete Umgebung auch für ein nachfolgendes Kind gegeben ist.

Ein wichtiger Unterrichtsbaustein ist die Planarbeit, die sowohl als Wochen- als auch als Jahresplan oder Lernweg organisiert ist. Diese Arbeiten umfassen sowohl fachspezifische als auch fächerüberfreifende Aufgaben (Deutsch, Mathematik, Sachunterricht), die differenziert dem Vermögen des Kindes angepasst sind. Unsere Lehrwerke geben hier bereits viel vor. Die Pläne bieten allen an Schule Beteiligten zusätzlich Orientierung. Sowohl die Lernziele als auch die Inhalte sind für alle und jederzeit transparent, steigern die Motivation und damit das Lerntempo. Wiederkehrende Arbeitsformen und Materialien geben insbesondere jungen Kindern Sicherheit. Die Arbeitsaufträge bauen hinsichtlich der zu erwerbenden Kompetenzen aufeinander auf und werden durch „Das kann ich schon“- Einheiten abgesichert.

Die Einführung neuer Lerninhalte erfolgt entweder im Klassenverband, gruppenorientiert oder auch einzeln. Die Planarbeit, die u.a. als Leitfaden und Kontrollmechanismus fungiert, ermöglicht es, den Lernstand des Kindes engmaschig zu begleiten. Lernstandsüberprüfungen am Ende einer Lernphase unterstützen uns dabei, ebenso wie ein konstantes mündliches Feedback, das die SchülerInnen von uns erhalten.

Übungs- und Freiarbeitsmaterial, das nicht nur im gut ausgestatteten Lernbüro, sondern – dank Unterstützung unseres Fördervereins – zunehmend auch in den einzelnen Klassenräumen vorhanden ist, haben einen hohen Aufforderungscharakter und fordern und fördern die Kinder auf unterschiedlichen Differenzierungsstufen immer wieder neu. In kooperativen Formen wird hier so ganz nebenbei die Fähigkeit zum Dialog und zur Rücksichtnahme trainiert.

Der Fachunterricht basiert ebenfalls auf einer Mischung von kooperativen Lernformen, der freien Arbeit und dem Lehrervortrag.

In beiden Formaten achten wir darauf, dass die Kinder lernen, eigene Gedanken zu formulieren, eine respektvolle Sprache (schimpfwortfreie Zone) zu nutzen, sich in eine größere Gruppe einzufügen, Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren – aber auch, sich zurückzunehmen, zu ordnen, in Geduld zu üben und konstruktive Kritik zu geben und anzunehmen.

In jahrgangsübergreifenden Teams erfahren die Erst- bis Viertklässler in themenorientierten Projekten (THEO) die Auseinandersetzung mit und Präsentation einer selbstgewählten Aufgabe. Gegenseitige Hilfestellung, das Verbalisieren von Sachzusammenhängen und -inhalten werden hier selbstverständlich in den Sozialformen Einzel-, Partner und Gruppenarbeit trainiert.

Die Fokussierung auf die jeweiligen Stärken und die Überzeugung, „Fehler“ als Chance zu nehmen und sich ausprobieren zu dürfen, sind uns weitere wichtige Anliegen.

Unsere freundlich und modern eingerichteten Klassenzimmer vermitteln als 3. Pädagoge eine angenehme Atmosphäre. Bei schönem Wetter weichen wir auch gerne auf unser Waldklassenzimmer aus, das wie ein „echter“ Klassenraum unter schattigen Bäumen auf dem großzügigen Schulgelände fest aufgebaut ist.

Im wohnlich eingerichteten Lernbüro können sich Kinder im individuellen Tempo mit häufig selbsterklärenden und/oder Montessori-Materialien differenziert Lerninhalte erschließen oder anhand von Themenkisten zu kleinen Forschern werden.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil unseres Unterrichts sind Rituale. Kinder brauchen in reizüberfluteten Umbruchzeiten verlässliche Handlungen, die ihnen Halt und Sicherheit geben. Berechenbarkeit und Klarheit (z.B. Tagestransparenz oder Wochentagsrituale) geben Struktur und stabilisieren die Gemeinschaft. So werden u.a. bereits zu Beginn der ersten Klasse und aufsteigend in jedem Schuljahr ausgewählte soziale Themen besprochen und eingeübt, die im Laufe des Schulzeit immer wieder Anwendung finden.

Seit Sommer 2023 nutzen wir – auf Beschluss der Fachkonferenz Deutsch und der Gesamtkonferenz – die Grundschrift als erste und einzige Ausgangsschrift. Durch Verbindung der Buchstaben erhält die Schrift später den Charakter einer „Schreibschrift“.

Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, da wir die „eingesparte“ Zeit gerne als zusätzliche Lernzeit für die sogenannten Basiskompetenzen nutzen wollen.

Was heißt das?

Eine „neue“ Schrift zu erlernen und zu üben bindet viele Unterrichtsstunden. Außerdem zeigen Beobachtungen, dass der Neuerwerb einer weiteren Schrift die Kinder häufig in der Konzentration auf den Rechtschreiberwerb unterbricht. Unser Ziel ist es aber, über Sprache und ihre regelkonforme Schreibung nachzudenken. Durch das Fresch-Konzept, das wir nutzen, wird ein sinnvoller Aufbau der Rechtschreibung vermittelt.

Zudem ermöglicht die Grundschrift die bessere Lesbarkeit verschiedener Fremdtexte, sie ist besonders formklar und auch für andere gut lesbar. Bei weiterem Gebrauch lässt sie sich durch Verbindungen zu einer schwungvollen und flüssigen „Schönschrift“ ausbauen, was wiederum der Handmotorik zugute kommt.

Digitale Lerninhalte nehmen in den letzten Jahren einen immer breiteren Raum ein.

Unsere technische Ausstattung ermöglicht es uns, neben Tablets auch interaktive Tafeln (Smartboards) zu nutzen, sodass unsere Schülerinnen und Schüler den multimedialen Unterricht als normalen Alltag erleben.

Um Kompetenzen Schritt für Schritt zu festigen, arbeiten bereits unsere Erstklässler regelmäßig mit den Tablets und ausgewählten Lernplattformen. Unterstützt werden wir bei der Medienerziehung durch außerschulische Kooperationspartner wie der Polizei, dem Medienkompetenzzentrum Niedersachsen, der Stadt Meppen und externen Fachleuten.

Aber:

Den verantwortungsvollen Umgang mit den smarten Medien haben wir ständig im Hinterkopf!

Sie sind für uns wertvolle Unterstützung, kein Selbstzweck.

Digitale Inhalte müssen altersgerecht, methodisch und didaktisch sinnvoll sein, um Kindern einen kritisch-reflektierten und zugleich kreativ-produktiven und sozial-wertschätzenden Umgang zu ermöglichen. Digitale Medien dienen uns als ergänzendes Werkzeug für Recherchen, Übungsphasen und für die Dokumentation, Präsentation und Kommunikation von Arbeitsergebnissen.

Ziel der nächsten Jahre wird es wohl sein, die Medienkompetenz neben den Techniken des Lesens, Schreibens und Rechnens als 4. Kulturtechnik zu lehren und KI-Angebote bereits in der Grundschule mitzudenken.

Doch für uns gilt nach wie vor:

                      Von der Hand in den Verstand!   Be – greifen ist nachhaltig!