Soziale Kompetenz und demokratische Mitwirkung sind wie Zwillinge:
Im familiären Umfeld unserer Schule kommt der Begegnung der unterschiedlichen Jahrgänge eine besondere Rolle zu. Hier kennt jeder jeden.
Bereits ab der ersten Klasse werden die Kinder mit klassen- und schulinternen Regeln vertraut gemacht, die in den folgenden Schuljahren für alle einheitlich eingefordert und von allen gelebt werden. Hier spielt die Vorbildfunktion der älteren Kinder eine große Rolle, Patenschaften unterstützen den Wir-Gedanken und tragen zum Wohlbefinden und zur Verantwortung aller bei.
Kinder haben Rechte (Unesco Kinderrechtskonvention), die alle Schüler und Schülerinnen früh bei uns kennen lernen, aber sie haben auch Pflichten, was ihnen z.B. durch regelmäßige Klassen- oder Gemeinschaftsdienste, die Schulordnung und allgemein gültige Klassenregeln bewusst wird.
Darüber hinaus brauchen sie zum gesunden Werden Frieden, Sicherheit, Verlässlichkeit und die Gewissheit, dass Konflikte mit Worten statt mit Taten gelöst werden können.
In regelmäßigen Gesprächen des Klassenrates (KLARA) lernen die Mädchen und Jungen eventuell auftretende Probleme selbst zu lösen und ihren Schulalltag zu organisieren. Durch eine trainierte, achtsame Sprache dient der Klassenrat der Prävention von Gewalt und Problemen (Stichwort: Friedensbrücke, Giraffen- und Wolfssprache, warme Dusche) und lässt die Kinder Wertschätzung und Respekt erfahren.
Die jeweiligen Klassensprecherinnen und Klassensprecher wiederum treffen sich im Schülerrat (SCHÜRA), um Themen, die die Schulgemeinschaft betreffen, vorzubereiten.
In der Kinderkonferenz (KIKO) schließlich, die häufig auch als „bunte Stunde“ mit Vorführungen u.ä. ergänzt wird, beratschlagen alle Klassen gemeinsame Anliegen oder entwickeln neue Ideen zu bestimmten Themen. Moderiert wird die KIKO von den jeweiligen SchulsprecherInnen.
Während der vierjährigen Grundschulzeit erlebt sich jedes Kind einmal in der Rolle des/der „Kleinen“ und des/der „Großen“. Diese Tatsache nutzen wir, um die Vorbildfunktion der „Großen“ herauszustreichen und die Rolle der „Kleinen“ zu stärken: Jede/r kann Hilfe erwarten und steht in der Pflicht, Hilfe zu geben (Prinzip Helferkind). Eingeübte Regeln des Gemeinschaftslebens und zivilgesellschaftliches Engagement werden selbstverständlich vorgelebt und weitergegeben und so – quasi nebenbei – ein Beitrag zum späteren „mündigen Bürger“ geleistet.
Wir sind der festen Überzeugung, dass selbstbewusste Kinder, die Verantwortung für sich und andere in der Schule erlebt und übernommen haben, soziale und demokratische Kompetenzen erwerben.
Ein weiteres Entwicklungsziel, das wir zurzeit realisieren, ist die Ausbildung einzelner Kinder zu Friedenshelfern. Sie lernen durch Mediation, Konfliktsituationen zu entschärfen bzw. bei einer Lösung beratend zur Seite zu stehen.
Zu Anfang jeden Schuljahres nehmen wir uns Zeit für ein Sozialkompetenztraining. Das Kennenlernen von klaren Regeln für den gemeinsamen Umgang (u.a. „Pass-auf-dich-auf-Leiter“, Gefühlsbarometer, Übungen zur Frustrationstoleranz) sind lohnenswerte Investitionen.
Eine Selbstregulierung bzw. -einschätzung eigener Gefühle fällt Kindern häufig noch schwer und muss oft erst bewusst gemacht werden. Dazu können wir seit dem Schuljahr 2023/24 ein erprobtes Programm nutzen, das den Kindern eine körperorientierte Achtsamtkeit und Konzentration ( KOAG ) vermittelt (vgl. Punkt Kooperationen). Das ritualisierte KOAG-Programm hilft bereits unseren Jüngsten, sich zu fokussieren und eigene Wahrnehmungen zuzulassen. Die oft floskelhaft genutzte „goldene Regel“ wird so für Kinder unmittelbar greif- und erfahrbar und steigert zudem die Konzentration.
Auch der fest in den Schulalltag eingebundene Umweltschutz spielt im Zusammenhang mit dem „Zwillingspärchen“ Demokratie und Sozialkompetenz eine bedeutsame Rolle, wird sozusagen zum Drilling.
Als europäische Umweltschule und Naturpark–Mitglied nimmt der Natur- und Lebensschutz einen wesentlichen Part in der kindlichen Kommunikation und Teilhabe ein: Viele Projekte und Aktionen müssen schließlich abgestimmt und umgesetzt werden. Hierzu finden sich unter dem Stichpunkt „Projekte“ weitere Informationen.